Im Rahmen des Bachelorstudienganges Architektur der OTH Regensburg befasste sich eine Serie von Entwurfsstudios mit der Frage der Dorfkernerneuerung. Annähernd 50 Studierende haben für 10 bereits leerstehende oder kaum mehr genutzte Anwesen im Ortskern Pösing Vorschläge für die Revitalisierung erarbeitet. Gesucht wurden baulich-architektonische Lösungsansätze zusammen mit Nutzungsvorschlägen zur Wiederbelebung der meist ortsbildprägenden Anwesen. 20 Konzepte zeigen auf, wie Vorhandenes bewahrt, transformiert und revitalisiert werden kann.
Ziel der gemeinsamen Initiative ist es, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Entwicklung auch in den Zentren der ländlichen Gemeinden durch Weiterbauen stattfinden kann.
Die Studenten haben gemeinsam Ideen entwickelt, die uns helfen die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen: Auch geht es konkret darum, die mit dem Flächenverbrauch verbundene Umweltzerstörung zu reduzieren und gleichzeitig vorhandene Gebäude in Benutzung zu halten. Beleuchtet wurden von den Studenten unterschiedliche Fragen: Welche Qualitäten können erhalten und reaktiviert werden? Wie kann Leben im Ortskern in Zukunft auch für junge Leute attraktiver werden? Welche neuen Nutzungen können in die oft landwirtschaftlich geprägten Ortskerne einziehen? Und vor allem: Wie kann ein Dorf vitalisiert werden?
Hierzu galt es, viele Einflussfaktoren mit einzubeziehen und daraus konkrete Lösungsvorschläge zu entwickeln. Obwohl nichts Konkretes gebaut wird, ermöglichen es die Arbeiten, dass die Gemeinde in neuer, unerwarteter Perspektive sichtbar wird. Von der Zusammenarbeit profitieren vor allem die Studierenden durch eine praxisnahe Bearbeitung. Im Idealfall profitieren aber alle Beteiligten durch die Vielzahl interessanter Beiträge und Impulse für die Zukunft des Ländlichen Raumes.
Das Studentenprojekt wurde fachlich und organisatorisch durch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberpfalz unterstützt. Denn die Themen Innenentwicklung und Flächensparen sind Schwerpunkte in der Arbeit der Ländlichen Entwicklung, und das ALE Oberpfalz unterstützt beispielsweise die Umsetzung von Konzepten zur Leerstandsbeseitigung mit Förderprogrammen.
Neben der OTH und dem ALE unterstützte auch die Gemeinde Pösing das Projekt tatkräftig. Die Gemeinde mit Bürgermeister Michael Reith und den gesamten Gemeinderat möchte die Eigentümer sensibilisieren und im Idealfall motivieren, über eine Wiederbelebung ihres Anwesens nachzudenken. Dass dies positiv aufgenommen wurde, zeigte die hohe Bereitschaft der Eigentümer, ihre Anwesen für die Studierenden zu öffnen.